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Andererseits machte nur Elke ihr Leben wirklich aus. Gewiss, Max hatte sie nie enttäuscht. Dennoch war zu ihm nie die gleiche Nähe entstanden wie zu ihrem geliebten Jakob und dem Einzigen, das sie als bleibendes Vermächtnis an diesen erinnerte: Elke. Die war ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur die Hoffnung, sie wieder in die Arme zu schließen, hatte Charlotte damals in der Zelle die Kraft gegeben, sich nicht umzubringen. Die Partei hingegen hatte nichts für sie getan, sie einfach fallenlassen, ohne sie je anzuhören.

Das waren ketzerische Gedanken, auf die sie sich trotzig versteifte, während sie auf dem kahlen Gang vor den feindlichen Büros darauf wartete, sich in neues Ungemach zu verwickeln. Es war ihr unmöglich gewesen, sich dem ersten Beamten auf dem Präsidium anzuvertrauen, einem nicht einmal unsympathischen jungen Menschen, der sie aber nicht recht zu verstehen schien.

Nachdem eine rothaarige junge Frau in einer Duftwolke an ihr vorbeigerauscht war, öffnete sich nach einiger Zeit die Tür und ein gutgekleideter, beinahe athletisch wirkender Beamter mittleren Alters musterte sie aus müden Augen. «Na, dann kommen Sie mal rein!», forderte er sie auf. Seine Lustlosigkeit schien mit Händen greifbar. Am besten machte sie es kurz und erklärte alles zu einem Missverständnis, bevor es wieder um ihre Personalien ging. Für eine Flucht, an die sie seit ihrem Besuch auf dem Revier gedacht hatte, war es allemal zu spät. Bei jedem Versuch davonzulaufen würde ihr Herz sich überschlagen. Auf einer Polizeidienststelle in West-Berlin versterben – das war das Letzte, was sie Max antun wollte.

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