Читать книгу Speck Schnaps Mord. Ein Waldviertel-Krimi онлайн
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Karl Adamek stand natürlich ganz oben auf Kalteis’ Prioritätenliste. Um nicht unnötigen Staub aufzuwirbeln, vernahm er den Fleischhauer im Büro hinter der Fleischbank. Prachtvolle Biedermeiermöbel aus edlem Holz, eine gemütliche Sitzecke und eine gut gefüllte Hausbar zeugten von gediegenem Wohlstand, widersprachen jedoch dem grobschlächtigen Äußeren des Fleischermeisters.
Ohne langes Wenn und Aber kam Kalteis sogleich zur Sache: „Herr Adamek, ich denke, dass Ihnen klar ist, dass Sie mit Ihrer öffentlich geäußerten Feststellung ,Endlich hat’s den Sauhund erwischt‘ zum Kreis der Hauptverdächtigen zählen. Sie haben den Toten gehasst, da er Ihnen eine saftige Strafe eingebracht hat. Und schließlich waren Sie derjenige, der die Leiche Hiemingers entdeckt hat. Finden Sie nicht, dass dies Grund genug ist, um an Ihrer Unschuld zu zweifeln?“
Seine ratlose Wut ließ Adamek aufheulen: „Herr Kommissar, ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass ich besoffen war, als ich den Toten gefunden habe. Er war schon tot, mausetot, und ganz kalt, wie ich ihn angegriffen habe. Und wenn Sie alle verhaften wollen, die dem Sauhund den Tod gewünscht haben, dann können Sie die Hälfte der anderen Fleischhauer, Bäcker, Wirte und sonstigen Gewerbetreibenden im Bezirk mitnehmen. Denn der hat ein grausames Spiel mit uns getrieben, für den waren wir doch alle potenzielle Schwarzgeldmacher, Steuerhinterzieher und Sklaventreiber. Dabei sind es gerade wir, die mit unseren Steuern den ganzen Beamtenapparat erhalten müssen. Die großen Konzerne zahlen doch meistens keine Steuern und müssen dazu noch mit unserem schwer verdienten Geld subventioniert werden!“