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»Wie lange geht das schon mit diesem Hook?«
Als ob ihn je interessiert hätte, mit wem sie herumhurte. Statt ihm diese Wahrheit erbost an den Kopf zu werfen, antwortete sie mit provozierendem Lächeln: »Bald drei Monate.«
Er stutzte.
»Das hast du nicht erwartet«, freute sie sich.
»Muss ich mir Sorgen machen?«
»Sorgen?«
»Am Ende verliebst du dich in den Kerl.«
»Seit wann interessieren dich meine Gefühle?«
»Du hast keine Ahnung. Ich zähle jedenfalls auf deine Diskretion. Das Gestüt hat viele Augen, auch wenn dein Vater nicht mehr hier wohnt.«
»Stiefvater«, korrigierte sie ärgerlich und kehrte der reich gedeckten Tafel den Rücken.
Freiburg
Jonas war kein Geschäftsmann. Er besaß keinen Riecher für profitable Geschäfte. Deshalb war er Forscher geworden, wollte nie etwas anderes sein. Aus demselben Grund dachte er keine Sekunde daran, Vorteile für sich und seine Arbeit aus der Tatsache zu ziehen, dass er durch Zufall in den innersten Kreis des Holzbrinck-Brüderle-Imperiums vorgestoßen war. Sein Interesse galt einzig und allein Tess, der Person, die ihn bei jeder Begegnung mit einer neuen Facette überraschte, als wüsste sie selbst nicht, wer sie sein wollte. Sie war der einsamste Mensch, dem er je begegnet war, soviel hatte er verstanden. Und sie war die erste Frau, mit der er den Rest seines Lebens verbringen wollte. So einfach war das und so unmöglich.