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Während Mertens auf das aus dünnen roten und weißen Wollfäden geflochtene Bändchen starrte, das sich immer noch am rechten Handgelenk des Leichnams befand, machte Schmidt eine ausholende Handbewegung und zeigte stolz auf ein auf vier Metallbeinen ruhendes Edelstahltischchen, das er über den Füßen der Leiche aufgestellt hatte. Der Organtisch war mit einem dunkelgrünen OP-Tuch abgedeckt worden. Darauf hatte Schmidt ein mit Formalin gefülltes Töpfchen und allerlei silberfarbene Instrumente, die im Neonlicht funkelten, platziert – penibel nach Größe geordnet lagen dort Skalpelle, Pinzetten, Messer, Sägen, eine Rippenschere und ein Brustkorbspreizer.
Doktor Mertens kannte Schmidt schon seit mehr als 30 Jahren. Er arbeitete gern mit ihm zusammen, wusste, dass der ergraute Präparator äußerst gewissenhaft und für Lob empfänglich war. „Ja, was wären wir Rechtsmediziner ohne unsere fleißigen Helfer ... Vielen Dank, Herr Schmidt, dass Sie wieder einmal alles so sorgfältig vorbereitet haben. Die meisten Werkzeuge werden wir wohl heute nicht brauchen. Wir haben ja gestern schon von allen Organen Proben entnommen und asserviert. Auf die können wir ja – falls nötig – zurückgreifen.“