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Seit dem feigen Mordversuch schien Herma nicht mehr die Alte zu sein. Sie bewegte sich offenbar zu wenig, verkroch sich meist in ihrem Haus am Deich. Dem Hausarzt war bei den zurückliegenden Untersuchungen und Behandlungen aufgefallen, dass die Kommissarin in den letzten Wochen zeitweise niedergeschlagen war und häufig an sich selbst zweifelte. Sie schien unter Stimmungsschwankungen zu leiden. Mal war sie fröhlich, mal traurig. Hermas Schicksal ließ Messner nicht kalt. Er wollte ihr helfen, rasch ins Leben zurückzufinden. Der Arzt tat alles in seiner Macht Stehende, um sie von den quälenden Schmerzen zu befreien. Er wollte sie lächeln sehen.

Herma hatte ihre Augen geschlossen und dachte an Harm Harmsen. Sie fühlte sich einsam und sehnte sich nach ihm. Im vergangenen Herbst hatten sie sich bei ihm in Oldenburg getroffen. Sie hatten Rotwein getrunken, und sie war in seinen Armen eingeschlafen. Mehr war in dieser Nacht nicht passiert. Leider, seufzte sie.

Während sie von der Maschine, die sie an eine Folterbank erinnerte, kräftig durchgerüttelt wurde, dachte Herma über ihre Schmerzen und Ohrgeräusche nach. Was, wenn das nie aufhörte? Sie gestand sich ein, dass sie der Mordanschlag aus der Bahn geworfen hatte. Die Verletzungen an ihrem Kopf mochten bald verheilt sein, die Wunden an ihrer Seele waren es nicht.

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