Читать книгу Stephan von Wengland. Chroniken der Verborgenen Lande - Chronikband Ende 19. Jh. онлайн
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„Grüß dich, Kommilitone!“, begrüßte Stephan ihn und machte in dem engen Durchgang Platz.
„Was haben wir miteinander zu schaffen, Mann?“, knurrte der Zugestiegene. Stephan stutzte. Solche Grobheit war er nicht gewohnt, obwohl er sich stets bürgerlich gab und sich noch nie als Sohn des Königs zu erkennen gegeben hatte.
„Ich habe höflich gegrüßt. Ich denke, ich kann eine höfliche Antwort erwarten“, gab er zurück. „Der Mütze nach bist du ein Student. Unter Studenten ist dieser Gruß üblich. Bist du kein Student, dann gib dich nicht als solcher aus!“, wies er den Grobian zurecht.
„Weißt du überhaupt, mit wem du es zu tun hast?“, fauchte der andere. „Ich bin Rupert, Erbgraf von Limmenfels. Also, zeig mehr Ehrfurcht!“
Stephan lachte fröhlich auf.
„Ach so, der Herr ist von Adel! Warum tragt Ihr Euer Wappen nicht im Schilde, edler Erbgraf? Beinahe hätte ich Euch für meinesgleichen gehalten.“
Rupert ahnte nicht einmal, wie doppeldeutig Stephans lachende Antwort war.
„Auch wenn ich II. Klasse reise, heißt das nicht, dass ich zweiter Klasse bin!“, versetzte der Erbgraf hochnäsig.