Читать книгу Kaltfront. Psychothriller онлайн
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Ciao, R.
P.S.: Ich denke, den Schmuck hab ich mir in den vergangenen drei Jahren verdient. Allein schon damit, dass ich Tommi ertragen hab. Aber sag das dem kleinen Spinner lieber nicht, der dreht sonst bestimmt durch.
Das war alles. Das war Roswithas Abschied. Genau diese Sätze. Ich weiß sie noch heute. Wort für Wort. Solche Sätze vergisst du nicht, wenn du sie hundertmal lesen musst, um sie zu kapieren.
Es wollte mir einfach nicht in den Kopf. Hatte ich mich so in Roswitha getäuscht? Hatte sie mir jahrelang mit eiskalter Berechnung Liebe vorgespielt? Hatte sie bloß gratis bei mir wohnen wollen und sich von mir aushalten lassen, hatte sie auf meine Kosten ein sorgloses Leben geführt und teure Kunstreisen gemacht und mir dafür ihre Fotze hingehalten? Waren diese Kunstreisen, war das ganze Kunststudium vielleicht sogar nur Show gewesen, nichts als Tarnung, perfekt durchgezogen, und Roswitha hatte sich bloß mit meinem Geld vergnügt? War ich tatsächlich so ein Idiot, der auf eine ganz raffinierte Hure hereingefallen war? Eine Edelhure, die einfach ihr Geschäft erstklassig verstand? War ich ein Volltrottel, dem sie zu guter Letzt auch noch aus seiner Schreibtischschublade die Schatulle mit dem Schmuck seiner Mutter geklaut hatte, das Collier mit dem Schmetterling aus Rubinen und Brillanten, den Ringen mit den Zweikarätern und den Platinarmreifen? War ich wirklich nichts als ein verliebter, blinder Depp gewesen, der jetzt für seine Geilheit bezahlen musste?