Читать книгу Kaltfront. Psychothriller онлайн
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Diesmal konnte ich es nicht ertragen. Ich hielt das Stampfen und Dröhnen der Bässe nicht aus. Es war, als würde ein Hammer auf meinen Kopf schlagen. Bam-bam-bam-Arsch-loch-blö-des-bam-bam-bam-Arsch-loch-blö-des-bam-bam-bam … pausenlos, stupid und voll Hohn.
Ich musste raus aus der Wohnung, nichts wie raus. Rannte ziellos durch die Stadt. Falsch. Nicht ziellos, sondern wie ein Hund, ein Spürhund, ein Jagdhund auf der Fährte eines flüchtenden Tieres. Wieder falsch. Wie ein Jagdhund, der die Fährte verloren hat und jetzt verzweifelt versucht, wieder Witterung aufzunehmen. Ich suchte Roswitha. Etwas sagte mir, dass sie noch in der Stadt sein musste.
Niemand hatte auch nur die geringste Ahnung, wo ich Roswitha finden könnte. Ihre ehemaligen Studienkollegen zuckten bloß ratlos mit den Schultern. In ihrer früheren WG wohnten andere Leute. In der Evidenzstelle der Uni wollte man mir keine Auskunft geben.
Mein Kopf wusste, dass diese Suche sinnlos war, aber mein Bauchgefühl war stärker und trieb mich durch die Gassen und Lokale der Altstadt. Hetzte mich weiter und weiter mit einer Mischung aus Zorn und Enttäuschung, jagte mich kreuz und quer und im Kreis, immer und immer wieder, stundenlang, bis spät in die Nacht. Dabei war mir nicht einmal klar, was ich eigentlich von Roswitha wollte. Sie zur Rede stellen? Sie anflehen, wieder zu mir zurückzukommen? Ihr meine Wut und meine Verachtung ins Gesicht schleudern?