Главная » Der Teufel von Köpenick. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin der Hitlerzeit читать онлайн | страница 69

Читать книгу Der Teufel von Köpenick. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin der Hitlerzeit онлайн

69 страница из 75

»Nett, dass Sie mich gebracht haben«, sagte Fräulein Grützmacher beim Aufschließen der Haustür.

Er spielte den Mann von Welt und gab sich so wie die Männer in den UFA-Filmen. »Den Dank, edle Dame, begehr ich wohl, und wenn es nur eine Tasse Kaffee bei Ihnen oben ist. Ich brühe ihn auch gern selber.«

Sie warf ihm eine Kusshand zu. »Tut mir leid, aber mein Verlobter wartet oben auf mich. Und es ist seine Wohnung.«

Damit war er also abgeblitzt. Er konnte es nicht begreifen. In der ersten Aufwallung wollte er einen Stein nehmen und ihn in die Scheibe des Zimmers werfen, in dem gerade das Licht anging, aber er konnte sich gerade noch beherrschen. Dann stand er da wie gelähmt. Wie ein begossener Pudel, wie der Ritter von der traurigen Gestalt.

Was blieb ihm also anderes übrig, als nach Hause zu trotten. Die Kommandanten- bis zur Ringstraße und dann den Gardeschützenweg hinauf in Richtung Bahnhof Steglitz. Drei Kilometer mochten es sein, also keine Entfernung, die ihn hätte jammern lassen.

Er blickte in jede Wohnung hinauf, in der noch Licht brannte, in jedes Schlafzimmer, und stellte sich vor, was sich dort gerade anbahnte oder bereits geschah. Alle genossen das, was ihm verwehrt worden war, und er glaubte, Lustschreie zu hören.

Правообладателям