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Das Zelt des Weißen Büffel war geschlossen. Es war in den letzten Tagen immer geschlossen gewesen, denn der Friedenshäuptling war krank. Auch die Beschwörungen des Zaubermanns hatten ihn noch nicht zu heilen vermocht. Er siechte dahin, ohne eine Wunde zu haben. Harka empfand Scheu vor dem unsichtbaren Feindlichen, das im Mark des Friedenshäuptlings fraß. Als jetzt in dem benachbarten Tipi des Zaubermannes, das mit Schlangen und Donnervögeln bemalt war, ein dumpfer Zaubergesang anhob, nahm der Knabe die Hand vor den Mund, um leise zu Wakantanka, dem »Großen Geheimnis« zu sprechen, das, ihm unfassbar, hinter allem stand, was er sehen und hören konnte.

Er raffte sich auf und trat in das Zelt des Weißen Büffel ein.

Es war dämmrig im Innern. Im Hintergrund saß die Frau, still, scheinbar teilnahmslos. Das kimonoförmig geschnittene Ledergewand, dessen Ärmel und Saum in Fransen ausliefen, legte sich weich um ihre Gestalt. Sie hatte die Hände in den Schoß gelegt und schaute mit trauerndem Blick nach dem Jungen, der bis zur Feuerstelle herangekommen war. Weißer Büffel lag ausgestreckt auf einem Lager von Lederdecken mit der Kopfstütze aus Weidengeflecht, das von einem Dreifuß herabhing. Sein Gesicht war eingefallen, seine Hände waren abgemagert. Er machte eine leise Bewegung, um zu zeigen, dass er aufmerke. Am Fußende seines Lagers stand Schonka, Weißen Büffels einziger Sohn, ein Bursche von fünfzehn Jahren, nackt bis auf den Gürtel. Harka senkte den Blick. Er mochte Schonka nicht. Es war jene Art von Abneigung zwischen den beiden entstanden, die in hundert unwichtigen Anlässen ausbricht und in keinem einzelnen davon ihre Ursache hat. Harka wollte jetzt nicht daran denken. Es lag ihm nur daran zu erreichen, dass Weißer Büffel der Bitte von Harkas Vater nachkam und einen Wachposten an der Bergquelle zurückließ, wenn das Dorf aufbrach.

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