Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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Also hatte er Bilder von ihrem Cello mitgebracht, oder zumindest dem, was ein siebenjähriger Wurm so malen kann. Es mußte ähnlich gewesen sein, zumindest war sie in Tränen ausgebrochen und hatte ihn an sich gedrückt, wobei er die Luft anhielt aus Sorge, ein tiefer Atemzug könnte ihren Brustkorb zerbrechen und sie würde nie wieder für ihn spielen.
Jakob ging auf den Tisch mit dem Christstern zu, zog sich einen Stuhl vor und setzte sich. Die Frau zeigte keine Regung. Draußen lärmten die Spatzen der aufgehenden Tiefkühlsonne entgegen als würde Hertha gegen Bayern antreten.
»Überall zwitschern die Vögel erst im Frühling, nur in Berlin quatschen sie schon bei Eis und Schnee«, sagte Jakob.
»Wir reden doch auch immerzu, egal ob wir was zu sagen haben«, sagte die Frau. »Hauptsache, es ist nicht still.«
»Aber was die Vögel erzählen, ist schöner.«
»Das hängt damit zusammen, daß sie singen.«
»Sollten wir vielleicht auch. Aber ich glaube, ich werde lieber von Spatzen auf meiner Fensterbank geweckt als vom Duschgesang meines Nachbarn.«