Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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Die Frau drehte sich um und sah ihn an.
Mein Gott, war sie müde. Jakob zog einen zweiten Stuhl vor und klopfte auf die Sitzfläche. Die Frau drückte die Zigarette in einem mit Sand gefüllten Eimerchen aus, stieß sich von der Fensterbank ab und setzte sich Jakob gegenüber. Sie sah ihm in die Augen. Jakob sah zurück, ruhig und geduldig. Ihr Lidschlag war so langsam, daß er Sorge hatte, sie würde einschlafen. Aber jedes Mal, wenn die Augen sich wieder öffneten, sank er tiefer hinab.
»Ich bin Hanna und wer bist Du?«, fragte die Frau.
Jakob versuchte, die Wasseroberfläche zu erreichen. Als er sich aus ihren Augen gelöst hatte, tanzten Funken um ihre Haare. Eine Perle kullerte den langen Hals hinab, zögerte unentschlossen am Schlüsselbein, sprang dann ab und landete hüpfend auf dem Linoleumboden.
»Ich bin der Märchenprinz«, hörte Jakob sich sagen.
»Du hast mich lange warten lassen, Prinz. Meine Mutter hat mir erzählt, Du kommst auf einem Klepper, wo ist er?«
»Wartet draußen, er wollte nicht mit ins Krankenhaus.«