Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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Jakob kehrte zurück, von wo er sieben Stunden zuvor aufgebrochen war. Wehrlos hatte Hanna sich in ihre Wohnung bringen und Tee einflößen lassen. Jakob hatte versprochen, nach Dienstende zurückzukommen. Als er die letzte Treppe nahm, kauerte sie in der Wohnungstür, als hätte sie auf ihn gewartet.
II
An manchen Tagen hätte man einfach liegenbleiben sollen. Im Nachhinein. Wäre Jakob an diesem Tag nicht aufgestanden, wäre er nicht gefallen. Aber selbst wenn, was hätte es genützt, das Schicksal läßt sich nicht austricksen, es kann warten, Zeit ist nicht sein Problem.
Aufstehen konnte Jakob schon immer gut. Außer im August vielleicht, wenn die Hitze jeden Knochen zu Brei kocht und niemand morgens noch die Kraft findet, der vor Tatendrang sprühenden Sonne bei ihrer Jagd nach neuen Rekorden hinterherzuschlurfen. An diesem knirschenden Februarmorgen jedoch stand der Fixstern selbst spät auf und blinzelte ihn sanftmütig wach. Auf dem Balkongeländer erschien Frieda, seine Spatzengesellschaft und quasselte ihm das Ohr fusselig. Jakob streckte sich, steckte noch einmal die Nase in die nachtwarme Bettwäsche, versuchte sich erfolglos einzubilden, er röche Hanna.