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Marcella mied mich seit jenem Vorfall, kein persönliches Wort wurde gesprochen. Ich sah sie nur zu offiziellen Anlässen, wenn sie an meiner Seite Rom repräsentieren musste. Ich war wie befreit. Die Provinz lag ruhig dank meiner Anstrengungen, ich konnte mich auf die Verwaltung, auf die Durchsetzung des Rechtes konzentrieren. Ich konnte das Leben genießen, das, was ich erreicht hatte, ich, nicht der Name meiner Frau. So gab ich mich dem Luxus des syrischen Lebens hin, nahm ihn als Lohn für meine Verdienste. Die Gastmahle der örtlichen Würdenträger waren grandios, die Speisen erlesen, der Wein schwer und zu Kopfe steigend. Er regte zu Diskussionen an, bei Symposien deuteten wir die Welt. Platon und Pythagoras, Epikur und Euripides, es war eine reine Freude. Dichter traten auf und rezitierten ihre Werke, in griechischer Sprache, griechische Gedanken, ich hielt dagegen mit Auszügen aus dem neuen, noch nicht veröffentlichten Werke meines Freundes Ovidius Naso, den ›Metamorphosen‹, einer Darstellung und Deutung der griechischen und römischen Geschichte. Humorvoll und tiefgründig ist die Arbeit, mit vielen Anspielungen, die selbst ich noch nicht in ihrer Bedeutung erfasst hatte. Man war angemessen beeindruckt, besonders eine junge Frau, Phyllis, Tochter des Bürgermeisters von Antiochia, Priesterin des Apollon.

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