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Das traf mich unvorbereitet. »Du missgünstige Ziege, lass dein Meckern. Nicht mehr jung und frisch bist du selbst, trotz aller Salben und Badeessenzen und Schminke, die du auf deinem faltigen Gesicht verteilst. So lass dich doch scheiden von mir, mit oder ohne des Augustus’ Zustimmung, lebe dein eigenes Leben, fern von meinem unverhältnismäßigen Haushalt. Geh, wohin du willst, wohin er dich gehen lässt, doch weiter als in seinen Palast wird das nicht sein, wo du, wie viele andere vor dir, in Ungnade versteckt wirst.« Nie hatte ich es ausgesprochen, was mir schon so oft auf der Zunge gelegen hatte, aus Respekt vor ihrem Großonkel Augustus, auch aus Angst vor Konsequenzen? Und doch, jetzt war es gesagt, und ich atmete frei wie nicht mehr seit meinen Jugendtagen. Die Worte hingen in der Luft, in dem Atrium der Privatgemächer im Statthalterpalast, und die Worte wollten nicht durch die kleine Öffnung im Dach entschwinden. Einen Moment stand die Zeit still, während Marcella mich fassungslos anstarrte, den Mund halb geöffnet, wie ein zurückgebliebenes Kind. Dann verzerrten sich ihre Züge vor Hass. Die Schande der Scheidung, denn das war es in den Augen des Augustus, würde sie nicht auf sich nehmen, das erkannte ich jetzt. Sie warf den Kopf zurück und ging.

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