Читать книгу Der Ring der Niedersachsen. Dunkle Geschichten aus zwei Jahrtausenden онлайн
17 страница из 63
Natürlich gab es Aufstände, besonders durch die Judäer, nichts Unerwartetes. Fast jeder Statthalter hier hatte mit diesem Problem zu kämpfen. Ich schlug die Aufstände nieder, mit aller Härte, ganz dem Befehl des Princeps entsprechend. Doch die Überlebenden fanden neue Mitstreiter. Verbrannte Häuser, verwüstete Höfe, tote Menschen waren die Folge. Schlug ich einen Aufstand nieder, erstand an drei Stellen ein anderer, wurden römische Bürger ermordet.
Ich änderte meine Taktik auf Rat des Tiberius, mit dem ich in regem Briefverkehr stand. So schloss ich Verträge mit den aufständischen Völkerschaften. Ich ließ die Legionen in ihren Lagern, setzte romtreue örtliche Fürsten ein, unterstützte sie mit Geld. Ich hatte Erfolg, aber es kostete Kraft. Syrien ist eine schwierige Provinz.
Doch der Princeps war zufrieden. Nur Marcella nicht. Obwohl Antiochia, wo ich meinen Sitz hatte, eine schöne, kulturvolle Stadt war, wurde Marcella immer unzufriedener.
»Was soll ich noch erreichen?«, wehrte ich mich, als sie wieder einmal keifte und zankte. »Ich war Konsul, jetzt bin ich Prokonsul. Ich verwalte eine der schwierigsten Provinzen des Reiches, ich bin anerkannt, wir verkehren mit dem Princeps, sein Stiefsohn ist mein bester Freund. Was also kann ich noch erreichen?«