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»Was hat er mit dir gemacht, Tiberius, warum gingst du ins Exil?«

Tiberius schwieg, trank, schwieg. Dann hob er den Kopf. »Ich stand auf der Seite Julias. Wir wollten ihn stürzen. Er erfuhr davon, verbannte uns, verkündete in der Öffentlichkeit die Lüge von Julias Ehebrüchen, und dass ich mich quasi selbst exiliert hätte. Welch ein Blödsinn! Ich hätte mich ganz normal aus der Politik zurückziehen können, hätte ich das gewollt, hätte hierhin und dorthin reisen können, warum hätte ich mir selbst nur einen einzigen Platz erlauben sollen. Nein, er schickte mich ins Exil, ließ mich bewachen. Und ohne die Intervention meiner Mutter säße ich noch immer auf Rhodos.«

»Wie schrecklich muss es sein, nicht mehr über seine Schritte bestimmen zu können«, warf Naso ein.

»Ja, es gibt kaum schlimmeres, Naso, und ich wünsche keinem, diese Erfahrung machen zu müssen. Ich habe viel gelesen und nachgedacht, doch wenn du nicht anwenden kannst, was du denkst, wenn du keine Aufgabe hast, kein Ziel, raubt es dir den Verstand.«

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