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Wir trafen uns weiter im Geheimen, Tiberius war selten dabei, immer aber Naso, manchmal andere Dichter, ein paar Senatoren. Meistens verabredeten wir uns in Spelunken, selten wurde bei Gastmahlen, Lesungen, philosophischen Zirkeln über unser Vorhaben gesprochen. Wir waren uns sicher, der Umsturz musste mit Unterstützung der Legionen erfolgen, ohne diesen Rückhalt würden wir nichts ausrichten können. Der einzige, der als Feldherr Erfahrung hatte und auf ein weiteres Kommando hoffen durfte, war ich. Doch es tat sich nichts in dieser Beziehung. Ich ging in den Senat, machte Ferien in meiner Villa in Tibur, war ab und an geladen zu Festlichkeiten der principalen Familie, aber kein Kommando, keine Statthalterschaft, kein Amt wurde mir angetragen. Sprach ich Augustus darauf an, so antwortete er: »Das Reich liegt ruhig, das ist die Möglichkeit, andere Männer Erfahrung sammeln zu lassen, du solltest dich ausruhen, Quinctilius Varus.« Er war freundlich, aber distanziert, warf hin und wieder ein, dass Pulchra doch eine reizende Frau sei, wir sollten für mehr Nachwuchs sorgen. Ich habe einen Sohn und eine Tochter, entgegnete ich. Das sei lobenswert, aber nicht genug, Pulchra sei noch nicht zu alt, nur zu, Quinctilius, Söhne und Töchter braucht das Reich, so verkündete er. Er, der selbst nur eine Tochter hatte, und die wahrscheinlich nicht einmal selbst gezeugt.

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