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»Wird er mitmachen?«

»Tiberius? Natürlich. Er wird ja seinen Eid nicht brechen müssen. Und wenn wir es geschafft haben, wird er der erste sein, der an unserer Seite steht. Er hasst den Princeps.«

Ja, das wusste ich. Wir hatten eine realistische Chance.

Der Princeps gab ein Abschiedsmahl für mich, im Familienkreis. Der war groß, wenn er auch inzwischen zum größten Teil aus Frauen und nur wenigen jungen Männer bestand. Ich kannte nicht alle, ein junger blonder Mann zum Beispiel fiel mir auf, er stand mit einem Becher in der Hand an einer Säule und unterhielt sich. Viele aus der Familie fehlten – Drusus, Julia, Gaius, Agrippa –, um nur einige zu nennen, alle unter seltsamen Umständen ums Leben gekommen. Und einige waren unterwegs, Tiberius zum Beispiel weilte in Pannonien.

Wir speisten gut, ein Poet trug ein Gedicht auf den Herrscher vor, Lobhudelei in feingedrechselten Versen. Das Mahl, der Wein, die Unterhaltung, alles von guter Qualität, aber nicht erlesen. In selbstgesponnener Tunika lag Augustus da, die Familie nicht weniger einfach gekleidet, zurück zu den Wurzeln war die Devise. Zurück zu den alten Tagen der Könige, die vertrieben worden waren.

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