Читать книгу Der Ring der Niedersachsen. Dunkle Geschichten aus zwei Jahrtausenden онлайн
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Augustus mischte sich ein, legte einen Arm um die Schulter des Blonden, den anderen um mich. »Ja, Quinctilius, ich gebe dir einen hervorragenden Mann mit, einen, der Land und Leute kennt, und dem du vertrauen kannst. Ich weiß es, denn er wuchs quasi in meinem Haus auf, da er aus einer Fürstenfamilie stammt. Er ist mir sehr ans Herz gewachsen.«
Ich erinnerte des Tiberius’ Worte damals, als wir gemeinsam die Alpenprovinz eroberten. Augustus liebe die jungen Geiseln zu sehr.
Einmal noch traf ich Naso, nur kurz und nicht allein. »Überstürze nichts, nimm dir Zeit, bis du die Provinzbewohner auf deiner Seite hast«, riet er mir, und, mit einem skeptischen Blick auf den Ring: »Traue den Griechen nicht, wenn sie Geschenke bringen. Homer wusste, was er sagte. Wirf ihn weg, diesen Ring, verschenke ihn, lasse dich nicht vom Princeps fangen.«
»An dich verschenken, was?« Ich lachte. »Nein, Naso, sei unbesorgt, ich lasse mich nicht durch Geschenke abbringen von unserem Plan. – Und du, mein Freund, sei vorsichtig, diese letzten Zeilen deiner ›Metamorphosen‹ sind gefährlich.«