Читать книгу Der Ring der Niedersachsen. Dunkle Geschichten aus zwei Jahrtausenden онлайн
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Ich bereitete den Rückmarsch nach Vetera vor, der Eindruck genügte für das erste Jahr. Erst in diesem Sommer in meiner Provinz eingetroffen, wollte ich nicht den Winter in den Tiefen des Landes, das ich noch nicht genügend kannte, verbringen. »Ich bleibe und führe Gespräche, wenn du nichts dagegen hast«, sagte der Blonde, »und bereite die Provinz weiter für dich und deine Pläne vor.«
Was meinte er? Hatte er mich durchschaut? Aber nein, das konnte nicht sein, ich war vorsichtig gewesen. Dennoch konnte und wollte ich seine Bitte nicht abschlagen, zumal er des Augustus’ Günstling war. So ließ ich ihn und seine Reiter zurück. Es war wie eine Befreiung, seinen wachen Augen entronnen zu sein.
Zurück in Vetera, richtete ich mich für den Winter ein. Das Lager war groß und bot Komfort, wenn auch keine Kultur. Pulchra langweilte sich, wurde missmutig, mied mein Bett. »Lass uns in die Belgica gehen«, bat sie.
»Nein«, lehnte ich ab, »ich kann meine Provinz nicht verlassen, ich muss mich vorbereiten auf den Zug im nächsten Jahr. Geh doch allein, wenn du möchtest, ich gebe dir genügend Männer mit, um die Reise zu sichern.« Doch das wollte sie nicht. Der Princeps wäre erzürnt, reiste sie allein. Ich sagte nicht, was mir auf der Zunge lag, dass es egal sei, was Augustus denke und sage, bald habe er ohnehin nichts mehr zu sagen. Pulchra verließ schimpfend den Raum.