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Ich ließ sie zurück in Vetera, einem gut befestigten Zweilegionenlager am Rhenus, das allen Komfort bot, den ein Militärstützpunkt eben bieten konnte. Sie hatte mitreisen wollen in das Innere der Germania, doch ich lehnte ab, zu gefährlich sei es.

Wir zogen los, meine Legionen und ich, auf gut ausgebauten Straßen, meine Vorgänger hatten ganze Arbeit geleistet in den letzten zwanzig Jahren. Die Lager entlang der Lupia waren gepflegt, die Häfen intakt, die Märkte florierten. In den neu gegründeten Städten mischten sich Römer und Einheimische, Handwerker und Händler, Arbeiter und Bauern. Unsere Männer liebten die blonden Frauen der Barbaren, die liebten unser Geld, unseren Schmuck, unsere Speisen. Nicht nur für die Legionen wurden jetzt Wein und Oliven, Südfrüchte und Würste die Flüsse heruntergeschafft, für die Fürsten der Stämme gehörte es zum guten Ton, gleiches auf den Märkten zu erwerben.

Ich hatte mich gut vorbereitet, die Akten gelesen, in den Archiven gestöbert, mit meinem Vorgänger Saturninus gesprochen, und ich stellte fest, dass zwar die schriftlichen Zeugnisse nicht alle stimmten, die mündlichen indes schon. In den Gegenden, die wir kolonialisiert hatten, waren die Menschen ruhig, doch in den entfernteren Gebieten lebten die Einheimischen nach ihren alten Mustern – in Dörfern, die aus wenigen Häusern bestanden, zusammen mit ihrem Vieh, in Dreck, Schmutz, Kälte. Diese Menschen zogen noch immer gegen ihre Nachbarn zu Felde, stahlen deren Weiber und mageren Rinder und Ziegen. Hin und wieder versuchten sie, Raubzüge gegen die wachsenden Städte vorzunehmen, allein, die waren gut befestigt, unsere Männer besser bewaffnet, die hier lebenden Barbaren nicht bereit, auf das gute Leben zu verzichten. So wurden die Eindringlinge zurückgeschlagen, wagten immer seltener anzugreifen. Im Großen und Ganzen lag die Provinz ruhig, wartete auf weitere Erschließung.

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