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Die Hitze stand regelrecht in seinem Zimmer, obwohl die Fenster offen standen. Ein Gewitter lag in der Luft, doch es kam nicht richtig zum Ausbruch. Es regnete nur leicht und brachte zu der Wärme auch noch eine Portion Feuchtigkeit. Brandon schwitzte sehr stark. Das Wasser lief regelrecht an seinem Körper hinab. Er nahm die Glocke zur Hand und wog sie hin und her. Er hätte gern nach seiner Pflegerin geläutet, aber dann verzichtete er darauf. Er wollte sie nicht aufwecken. Sollte sie ruhig schlafen, wenn es ihr nicht gut ging. Wie gerne hätte er sie jetzt getröstet. Aber er kam von diesem Bett nicht los. Voller Wut hieb er seine Fäuste in die Matratze. Was konnte er schon tun? Diese verfluchte Krankheit und der Unfall ketteten ihn an dieses verdammte Bett. Wenn er den Rollstuhl auch hasste, jetzt wäre er dankbar dafür gewesen, wenn er wenigstens darin hätte sitzen können. Soll denn so mein übriges Leben aussehen? Bis ans Ende so zu liegen, in diesem Bett? Ohne Freude, ohne ein wenig Liebe? überlegte er. Wider Willen stieg ihm das Wasser in die Augen. Wer kann mir helfen? Die Ärzte stehen macht- und ratlos meiner Leukämie gegenüber. Nur einmal möchte ich die reine, tiefe Liebe erleben. Nur einmal noch in diesem Leben glücklich sein. Ist das denn zu viel verlangt? flehte er, während ihm die Tränen über sein Gesicht liefen. So begann er doch tatsächlich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zu beten und bat den Herrn darum, dass man ihm doch bitte Christin wieder zurückschicken möge. Er liebte ihre kleinen, zierlichen Hände, die so sanft mit ihm umgingen, so dass er immer glaubte gestreichelt zu werden, wenn er seine Augen schloss. Er seufzte tief auf. Sie ging auf alle seine Wünsche und Bedürfnisse ein. Keinesfalls wollte er sie gegen eine andere Pflegekraft eintauschen. Ein Gedicht kam ihm in den Sinn, das genau seine und ihre Situation widerspiegelte.

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