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„Was müssen Sie so spät noch arbeiten?“, forschte sie.

Melissa bekam einen heftigen Schreck, der ihr direkt in die Beine fuhr, und sie war darüber froh, auf einem Stuhl zu sitzen. „Ich muss die Eintragungen in die Kurven noch nachholen. Wir hatten heute einen sehr hektischen Tag auf Station, so dass ich noch nicht dazugekommen bin“, erklärte die Schwester ausweichend.

„Dann müsste es die letzten zwei Wochen jeden Tag hektisch gewesen sein. Ich habe Sie beobachtet, Schwester. Es ist nicht die Hektik, sondern Ihre Arbeitsweise.“ Die Stimme der Oberin wurde immer schärfer und Melissas Gesicht immer blasser.

„Verrichten Sie in Zukunft Ihren schriftlichen Stationsdienst und anschließend die schwerkranken Kinder, wie sonst auch immer. Für die übrigen Arbeiten, wie Infusionen legen, Blutabnehmen und dergleichen müssen Sie nicht unbedingt anwesend sein. Dafür ist ja genügend anderes Pflegepersonal da. Die wissen sonst gar nicht mehr, was sie tun sollen, wenn Sie ihnen die ganze Arbeit abnehmen. Ich wünsche, dass meine Anordnungen ab sofort befolgt werden.“ Die Oberin drehte sich um und verließ die Station.

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