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Kutscher zog ein Taschentuch aus seinem Jackett und reichte es der Dame. Dabei sprach er immer noch kein Wort. Weinende Frauen verschlugen ihm stets die Sprache.

Fräulein Seidel schluchzte ein »Danke« und tupfte sich die Augen ab. »Wenn Sie mit der Polizei zu tun hatten, wissen Sie sicher auch um unsere missliche Situation.«

Kutscher schüttelte stumm den Kopf.

»Seit gestern Nachmittag kommen immer wieder Polizisten zu uns in den Verlag. Sie befragen die Angestellten und Arbeiter. Vor allem aber untersuchen sie unser Dach. Zeitweise mussten wir sogar die Druckmaschinen abstellen.« Fräulein Seidel gewann mit jedem Wort ein bisschen mehr die Fassung zurück. Schließlich klang ihre Stimme beinahe trotzig. »Ich möchte mir lieber nicht ausmalen, was es für unseren Verlag bedeutet, wenn die Beamten uns wegen des tödlichen Dachziegels eine Fahrlässigkeit attestieren würden.«

Kutscher schaute zur Werkhalle hinüber. Ob die Polizisten auch jetzt auf dem Dach Untersuchungen betrieben? Nicht auszudenken, wenn sie ihn beim Herumschnüffeln erwischt hätten! Er wandte sich wieder der Dame zu. »Bitte seien Sie sicher, dass meine Gedanken bei Ihnen sind. Ich werde Sie nicht weiter behelligen. Zumindest bis morgen.«

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