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Wank überflog das nächste Papier in seiner Akte. Mays rechtliche Situation wurde dadurch erschwert, dass Pauline Münchmeyer den Verlag schon vor fünfzehn Jahren an den Leipziger Verlagsbuchhändler Adalbert Fischer verkauft hatte. May hatte dem neuen Verleger ursprünglich die Nutzung seiner alten Werke untersagt, stand aber nun dem Vernehmen nach vor einem Vergleich. Doch darum ging es in diesem Prozess nicht.

Während noch immer Menschen in den Saal drängten, lehnte sich Wank zurück, legte die Akte auf seinen Schoß und wandte sich zu seinem Freund. »Du schließt doch hoffentlich schriftliche Verträge mit Rollnik?«

»Wir leben in einem neuen Jahrhundert, Edgar! Seit sieben Jahren haben wir ein deutschlandweit gültiges Bürgerliches Gesetzbuch. Heute brauche ich länger, um einen Vertrag abzuschließen, als für das Schreiben eines Romans.« Kutscher kicherte so laut, dass sich ein Herr in der Reihe vor ihnen umdrehte. Kutscher nahm das anscheinend nicht wahr, oder er ließ sich davon nicht beeindrucken. »Wie du anhand dieses Prozesses erkennen kannst, war Literatur auch schon im letzten Jahrhundert ein Geschäft. Und heute ist sie es mehr denn je.«

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