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Schönkirchner steckte den Kopf zur Tür herein, riss Kalteis aus den Betrachtungen über die Persönlichkeitsstruktur des Opfers.

„Schau her, was ich gefunden habe“, rief er ihm zu und zeigte ihm eine Pistole. „Die lag in einer Schublade, versteckt unter einem Stoß Handtücher. Das würde man dem alten Knacker gar nicht zutrauen, oder?“

Kalteis nahm die Pistole in Augenschein, es war eine Beretta, mit der offensichtlich noch nie geschossen worden war. Er wandte sich an die Putzfrau: „Haben Sie diese Waffe jemals gesehen?“

„Ja“, kam postwendend die Antwort, „ich wollte die Lade auswischen und da lag sie drinnen. Er hat sich furchtbar aufgeregt und mir dann aber erklärt, dass ich keine Angst zu haben bräuchte, da sie nicht geladen sei. Er hat mir aber verboten, diese Lade jemals wieder zu öffnen!“

„Wie war der Herr Hieminger, so als Mensch?“, wollte Kalteis nun von ihr wissen.

„Da gibt es nicht viel zu sagen. Er war mir gegenüber immer korrekt und zahlte gut. Als er mich einstellte, gab er mir einen genauen Katalog, was und wie oft ich alles machen musste. Was mich was anging und was nicht. Zum Geburtstag und zu Weihnachten bekam ich eine Bonbonniere. Aber er war der unpersönlichste Kunde, den ich jemals hatte. Nie wollte er von mir wissen, wie es mir ging, nie hat er von sich irgendwas preisgegeben. Ich hatte einen Schlüssel, kam zweimal die Woche für jeweils drei Stunden und wurde dafür auch bezahlt. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn wir uns zufällig in der Stadt trafen, dann grüßten wir uns und gingen jeder wieder seiner Wege. Das war’s!“

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