Читать книгу TodesGrant. Der Tod wünscht Gesundheit онлайн
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„Der Roschinic hat dir bestimmt Hundert Lügen über mich erzählt, kann ich mir bei diesem Arschloch gar nicht anders vorstellen. Also, ich bin der Thomas ...“, fuhr sich Kneisler über die Lippen und reichte Gradoneg die Hand. „Wir sind doch per ‚Du‘, oder? So von Medienmensch zu Medienmensch“, ließ er Gradoneg erst gar nicht zu Wort kommen. „Aber sag ja nicht ‚Tommy‘ zu mir … ich bin nämlich keine Mayonnaise oder ein Modeschöpfer. ‚Thomas‘ reicht, von mir aus auch nur ‚Kneisler‘, sogar ‚alter Sack‘ oder ‚verwichstes Arschloch‘ ist mir lieber als ‚Tommy‘.“
Er lehnte sich zurück, kaute genüsslich, legte seine eingeölte Stirn in nachdenkliche Falten.
„Na gut, worum geht’s da in meinem Laden … Ich sag’s einmal frei heraus: ‚Um die besten Titten auf dem Teller.‘ Kapierst du: Alles was wir fressen, sind ‚Titten auf einem Teller‘, und die Frage ist nur, bei welchen Titten, also Fressalien die Leute so richtig zugreifen?“
Er sah Gradoneg in die Augen, erwartete aber keine Antwort; stattdessen klatschte er wie ein begeistertes Kind in die Hände: „Bingo! Das sind die Bio-Lebensmittel! Bei Bio greifen die Geldsäcke zu, und alle machen es denen nach. Wie beim Golfen … Von den Bankmanagern bis zu den grünen Schwuchteln, alle stopfen sich das rein. Ist doch logisch: Jeder will gesund sein und sich dabei verwöhnen. Koste es, was es wolle. Dort liegt das Geld. Beim Fressen … und nicht mehr bei den Schwänzen und gespreizten Beinen. Kapierst du. Diese Ökofuzzis kaufen sich einen Tesla und fast schon eine so teure Küche. Und damit sie dort ihre gesunden Freunderl beeindrucken können, brauchen sie die besten Rezepte mit den teuersten Zutaten. Und genau das servieren wir ihnen mit unseren Magazinen: Rezepte und Bio. So ein pipifeines Fressen bringt nämlich auch pipifeines Geld. Wirst schon sehen, inserieren alle brav bei uns. Du brauchst nur bei den Firmen anzurufen und kannst ihnen gleich die Rechnungen schicken. Ist viel Geld für nichts, wie in der Politik.“